Euch schickt der Himmel
Zwölf Diakoninnen werden in ihr Amt als Diakoninnen in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern eingesegnet
Zwölf Frauen sind am vergangenen Sonntag in ihren Dienst und in die Diakoninnengemeinschaft eingesegnet worden. „Ein Fest des Lebens und der Berufung“ sei die Einsegnung, so Diakonin Elisabeth Peterhoff, Leiterin der Diakoninnengemeinschaft. Die Woche vor der Einsegnung hatten die zwölf jungen Frauen miteinander verbracht. „Zur inneren und äußeren Vorbereitung“, erklärte Elisabeth Peterhoff. Nun beginnen die jungen Frauen ihren Dienst an verschiedenen Orten in ganz Bayern, zwischen Rehau und Bad Tölz, zwischen Weiden und Schwabach, als pädagogische Fachkräfte, Dekanatsjugendreferentinnen und Gemeindediakoninnen, in der Seniorenarbeit, in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung, in der Jugend- und Flüchtlingshilfe und an vielen anderen Orten und in anderen Diensten.
Die Predigt im Einsegnungsgottesdienst hielt Oberkirchenrat Stefan Reimers. Er erinnerte daran, dass wir Menschen uns nicht aus eigener Kraft retten können. „Wer nicht vertrauen kann, der sollte keine Werke der Barmherzigkeit tun“, so Reimers. „Wenn Sie mal die Spur verlieren und sich überfordert fühlen: Na und? Sie müssen nicht die Welt retten“, sprach er den jungen Frauen Mut zu. „Gott liebt gerade jene, die nicht perfekt sind, die aber trotz allen Scheiterns voller Hingabe sind.“ Bei Gott, so der Oberkirchenrat, sei schließlich alles möglich. „Wir sind auf jeden Fall Beschenkte durch Sie“, schloss er seine Predigt.
Im Anschluss an den Gottesdienst feierten die Frauen mit anderen Gemeinschaftsmitgliedern, Freundinnen, Kollegen und Familienmitgliedern im Saal des Brüderhauses weiter. Diakon Peter Barbian, Leiter der Rummelsberger Brüderschaft, überbrachte ein musikalisches Grußwort, in dem er den Frauen zusprach: „Euch schickt der Himmel, ihr seid ein Geschenk, mein Herz sagt danke, wenn ich an euch denk.“ Stellvertretend für die zukünftigen Dienststellen sprachen Diakon Christian Gampel als Vertreter der Rummelsberger Dienste für Menschen mit Behinderung sowie Pfarrer Florian Gruber aus Wolfratshausen. „Ich freue mich wirklich sehr arg“, brachte es Christian Gampel umgangssprachlich auf den Punkt. „Wir brauchen dringend Diakoninnen und Diakone in der Diakonie als Menschen an ihrer Seite, um Diakonie erlebbar zu machen.“ Florian Gruber ergänzte: „Wir wollen und müssen diakonische Gemeinde sein. Ihr Dienst in unseren Gemeinden ist ein starkes und klares Zeichen für die Notwendigkeit von multiprofessionellen Teams.“
Auch aus den beiden Rummelsberger Gemeinschaften, der Brüderschaft und der Diakoninnengemeinschaft, wurden Grußworte überbracht. Mit dem Grußwort des Vertrauensrats, des Leitungsgremiums der Diakoninnengemeinschaft, gab es selbstgestrickte Socken von den Diakonissen aus Augsburg und den Wunsch, dass das Leben für die Frauen ein Fest sein möge. Diakonin Susanne Stöcker, die für den Rat der Diakoninnen und Diakone en Grußwort sprach, überreichte jeder Frau ein Päckchen „Lobkarten“. „Damit ihr die Menschen in eurem Umfeld ganz offiziell würdigen und wertschätzen könnt“, so die Diakonin. „Gottes Segen ist für euch das Zeichen seiner unbedingten Wertschätzung“. Auch die jungen Diakone, die mit den Frauen gemeinsam durch Studium gegangen waren und die in der kommenden Woche eingesegnet werden, überbrachten geografische Grüße: Sie gaben den jungen Frauen die Koordinaten ihrer Dienststellen mit, damit „ihr immer wisst, wo ihr uns findet“.
Das letzte Wort hatten wie immer die jungen Frauen, die eingesegnet wurden. Sie schauten mit einem rückblickenden Auge auf die sieben Werke der Barmherzigkeit. „Nun ist es an uns, gute Werke zu tun und unsere Gaben einzusetzen“, schlossen sie das Fest des Lebens und der Berufung.
Text und Fotos: Arnica Mühlendyck