Alle im gleichen Boot
Diakoninnen und Diakone unterwegs auf der „David”
Es war eine nautische Premiere: Diakon Wolfgang Scheidt von der Schwestern- und Brüderschaft des Evangelischen Johannesstifts e.V und Diakon Sebastian Feder von der Rummelsberger Brüderschaft hatten fast ein Jahr lang diese Reise geplant. Zwölf Personen, darunter eine Diakonin, sechs Diakone sowie einige Familienmitglieder waren an Bord des Motorboots „David” in Brandenburg und Berlin unterwegs. Auf Havel und Spree ging es für die Rummelsberger, Johannesstiftler, Moritzburger und Martinshofler innerhalb einer Woche von Brandenburg nach Berlin und wieder zurück in den Heimathafen.
Vier bis sechs Stunden Bootsfahrt, dann die Möglichkeit zur Besichtigung des Zielortes, außerdem ein Whirlpool an Bord des kleinen Schiffs mit insgesamt sieben Kabinen – Langeweile gab es während der gemeinsamen Tage nicht. Erstes Ziel war Werder an der Havel, das eine wunderschöne Altstadt auf einer Halbinsel bietet. Am Sonntag ging es weiter nach Berlin Mitte, wo etliche Reisende den „Tag der offenen Bundesregierung” nutzen, um das Bundeskanzleramt zu besuchen.
Am Montag verbrachte Diakon Tobias Petzoldt, Geschäftsführer des VEDD, einen Tag mit an Bord und konnte so die Fahrt über den Müggelsee nach Berlin Friedrichshagen genießen. „Diese Bootsfahrt ist ein gutes Beispiel dafür, dass wir als Diakoninnen und Diakone verschiedener Verortungen gemeinsam in einem Boot sitzen und in allen Stürmen, Strömen und Strömungen der Zeit gut unterwegs sein können. Danke, Sebastian und Wolfgang, für die Organisation“, so der Diakon, der den Tag in guter Gesellschaft am ersten Tag nach seinem Urlaub genoss, nicht zuletzt, weil er unter fachkundiger Anleitung selbst das Boot über die bewegten Wasser lenken durfte. Ein gemeinsames Grillen an Bord beendete den erlebnisreichen Tag.
Für die Reisegruppe ging es jedoch noch weiter: Am Dienstag ging es durch ganz Berlin zurück bis zum Wannsee, wo die Reisenden das Dokuzentrum zur Wannseekonferenz gemeinsam besuchten. Am Mittwoch wurde Kirchmöser angelaufen, das vor allem für sein ehemaliges Feuerwerkslaboratorium bekannt ist. Dieser Gebäudekomplex, der jetzt auf der Liste der „Lost Places” in Brandenburg steht, diente während der Weltkriege als Produktionsstätte für Munition und später als Ausbesserungswerk der Deutschen Reichsbahn, bevor die sowjetische Armee ihn ab 1945 als Kaserne nutzte. Für die Reisenden also ein Spaziergang durch rund 100 Jahre deutsche Geschichte. Am Donnerstag gab es noch einen Abstecher entlang der Havel bis nach Pritzerbe, bevor es dann zurück in den Heimathafen der „David” ging.
Gegessen wurde entweder gemeinsam an Bord, so dass die Reisenden in den Genuss von fränkischem Putengyros und von Radeberger Soljanka kamen, oder in einem der unzähligen kleinen Restaurants auf der Reiseroute. Sebastian Feder freut sich vor allem über die gemeinsam verbrachte Zeit. „Wir haben gemeinsam die Natur genossen und unglaublich viele Gespräche über Kirche und Diakonie und über die Gemeinschaften, über Gott und die Welt geführt. Alle mitgebrachten Würfel- und Kartenspiele waren völlig unnötig“, fasst er zusammen.
Text: Diakonin Arnica Mühlendyck, Diakon Sebastian Feder und Diakon Tobias Petzoldt
Fotos: Diakon Sebastian Feder, Diakon Tobias Petzoldt