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Zurück in die Zukunft – Diakonische Kirche

Eine vollbesetzte Philippuskirche sowie etliche, die am Bildschirm teilnehmen konnten – Diakon Jochen Nitz führte vor vollem Haus durchs Programm

Bis auf den letzten Platz war die Philippuskirche besetzt mit Diakoninnen und Diakonen, die zum Tag der Diakone und Diakoninnen nach Rummelsberg gekommen waren – und alle als Ehrengäste, wie Diakon Jochen Nitz, der als Vorsitzender des Rats der Diakone und Diakoninnen durch das Programm führte, durch Vorlesen aller Namen von A wie Anne bis W wie Wolfgang betonte. Nach einer kurzen Andacht leitete Diakon Siegfried Rodehau, einer der beiden Referenten für Personalentwicklung und Fortbildung in den ersten Dienstjahren der Rummelsberger Diakone und Diakoninnen, zu einem kurzen Impulsreferat und einem anschließenden Themen-Café über.

In seinem Referat betonte Diakon Tobias Petzoldt, Geschäftsführer des VEDD, die Wichtigkeit des diakonischen Arbeitens als ursächlicher Dienst. Er zitierte den ehemaligen Präsidenten der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, der bei einer Veranstaltung Jesus als ersten Diakon bezeichnet hatte. „Die christliche Wertetrias aus Glauben, Hoffnung und Liebe ist für die Menschen innerhalb und außerhalb von Kirche besonders wichtig“, so Petzoldt. Diakon:innen spielten dabei eine besondere Rolle, denn „sie stehen mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Tatsachen und zugleich unter offenem Himmel.“ Drei Dinge spielten seiner Meinung nach in der aktuellen Betrachtung von Diakon:innen in Kirche und Diakonie eine wichtige Rolle: Der Beruf von Diakon:innen ist bundesweit hochgradig nachgefragt, das soziale und pädagogische Handeln von Kirche wird als sehr positiv, nachhaltig und gemeinschaftsstärkend wahrgenommen und der gemeinschaftliche Hintergrund, der einen Ort der besonderen geistlichen Verordnung bildet, ist die besondere Stärke von Diakon:innen. Dr. Sabine Weingärtner, die Präsidentin des Diakonischen Werks Bayern, die das zweite Impulsreferat halten sollte, war leider krankheitsbedingt ausgefallen.

Nach einer halben Stunde, in der die Diakon:innen in Kleingruppen über verschiedene Fragen zu Berufsbild und die Weiterentwicklung dieses Berufsbilds diskutierten, kamen Tobias Petzoldt und Oberkirchenrat Stefan Reimers zu einer Diskussionsrunde auf der Bühne zusammen. Diakon Peter Dienst, der zweite Referent für Personalentwicklung und Fortbildung in den ersten Dienstjahren, moderierte das Gespräch. „Es muss sich viel ändern, wenn die Kirche eine diakonische werden möchte“, fasste Stefan Reimers zusammen. Denn die Kluft, die vor Ort zwischen den Diakonischen Werken und den Dekanaten und Ortsgemeinden herrsche, sei vielerorts noch breit. Die Wichtigkeit der Überwindung dieser Kluft betonte Tobias Petzoldt. „Überall dort, wo die diakonischen Handlungsfeldern unmittelbar mit dem eigenen Sozialraum zu tun haben, werden sie sehr positiv wahrgenommen“, bezog er sich auf die 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) der EKD. Für Stefan Reimers war eines klar: Nur im Netzwerk kann die Arbeit gelingen, die für die Menschen im Sozialraum notwendig ist. Dabei war es ihm besonders wichtig, zu betonen: „Wir unterscheiden hier nicht mehr zwischen Menschen, die Hilfe benötigen und Menschen, die Hilfe geben – wir alle sind immer wieder beides.“

Am Nachmittag beschäftigten sich die Diakon:innen noch mit Neuigkeiten aus Ausbildung und Landeskirchenamt sowie mit der Entwicklung des neuen Gremiums der Berufsgruppenvertretung. Seit dem vergangenen Jahr ist die dienstliche Struktur in den beiden Rummelsberger Gemeinschaften in einem Umbruch.

Text und Bilder: Arnica Mühlendyck

Tobias Petzoldt machte sich in Rummelsberg mit der designierten Ältesten, Diakonin Christine Meyer, bekannt.
Bei der Gesprächsrunde ging es durchaus lustig zu – Peter Dienst, Stefan Reimers, Tobias Petzoldt (v.l.).
Tobias Petzoldt beim Referat
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