Blick in die Zukunft an der Ostsee
In der ersten Maiwoche hat die Züllchower-Züssower Diakonen- und Diakoninnengemeinschaft zu ihrem jährlichen Brüder- und Schwesterntag nach Zinnowitz eingeladen. Nach den notwendigen Formalia – Berichte und Aussprachen – ging es am Samstag gemeinsam mit Tilman Jeremias, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, vor allem um den Platz der Diakonie im Zukunftsprozess der Kirche. In seinem Referat machte der Bischof den Anwesenden Mut, mutig zu sein. Diakone und Diakoninnen seien unterrepräsentiert, sowohl in der Diakonie, als auch in der Kirche, sagte der Bischof. Und das, obwohl sie großartige Qualifikationen mitbrächten. Kirche sei Diakonie und Diakonie sei Kirche, bezog sich Jeremias auf den ehemaligen Württemberger Bischofskollegen Frank Otfried July. Am Nachmittag stand dann ein gemeinsamer Ausflug auf dem Programm sowie ein Offener Abend mit Musik und Geschichten. Auch die Jubilare wurden geehrt, sowie eine neue Schwester in die Gemeinschaft aufgenommen. Die Brüderfrau, so Diakon Wolfgang Seyfried, Ältester der Gemeinschaft, sei seit vielen Jahren der Gemeinschaft sehr verbunden. “Jetzt hat sie sich den Anschluss an ihre spirituelle Heimat gewünscht, den wir ihr sehr gerne ermöglichen.” Die Zukunft der Gemeinschaft ist nach wie vor ungewiss. Von den 43 Mitgliedern sind bereits 32 im Ruhestand. Aufgeben wolle man die Gemeinschaft selbstverständlich nicht, so Seyfried. Man sei schon in Gesprächen mit der Brüder- und Schwesternschaft des Rauhen Hauses, der anderen Gemeinschaft innerhalb der Nordkirche. In den nächsten Jahren wird sich klären, wie es perspektivisch mit der Gemeinschaft weitergeht. Tobias Petzoldt, Geschäftsführer des VEDD, war ebenfalls als Gast geladen. “Die Gemeinschaft spiegelt sehr eindrucksvoll die Geschichte des VEDD wieder: Eine hohe Identifikation mit dem Diakonat, viel Bindungskraft und viele Auf- und Umbrüche zeichnen sie aus”, so der Geschäftsführer.
Text: Diakonin Arnica Mühlendyck
Fotos: Diakon Tobias Petzoldt